Senioren-Union lehnt Schließung von 800 Krankenhäusern ab.
Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung empfiehlt, jedes zweite Krankenhaus in Deutschland zu schließen. Dies würde angeblich eine deutliche Verbesserung der Patientenversorgung mit sich bringen. Laut der Studie seien viele Kliniken zu klein und verfügten nicht über die nötige Ausstattung und Erfahrung, um lebensbedrohliche Notfälle zu behandeln.
Dazu erklärt der Landesvorsitzende der Senioren-Union, Dr. med. Fred-Holger Ludwig:
„Wir, die Senioren-Union der CDU Rheinland-Pfalz geben zu bedanken, dass es für die Versorgung älterer Menschen nicht förderlich ist, Kliniken nach dem Rasenmäher-Prinzip zu schließen.
Besonders unter dem Aspekt der gleichwertigen Lebensverhältnisse zwischen ländlichem Raum und Stadt ist eine wohnortnahe Versorgung, nicht nur für unsere ältere Bevölkerung, eine wichtige Voraussetzung.
Wichtig ist dabei Fachärzte für Geriatrie in unseren Krankenhäusern einzustellen, damit eine qualifizierte Altersmedizin auch in den kleinen Häusern Einzug hält. Dies würde helfen nicht nur die Sterberate von alten Menschen deutlich zu verringern. Noch sterben in unserem Land jährlich ca. 2.000 alte Menschen nach Knochenbruchoperationen und zwar nicht wegen schlecht durchgeführter Operationen, sondern wegen nicht vorhandener altersmedizinischer ärztlicher Betreuung.
Gerade im ländlichen Raum, wie im Flächenland Rheinland-Pfalz, spielen kleine Krankenhäuser eine wichtige Rolle in der gesundheitlichen Versorgung. Auf der einen Seite wird überlegt, wie man den ländlichen Raum stärken kann. Auf der anderen Seite würde durch die Schließung kleiner Krankenhäuser auf dem Lande gerade das Gegenteil erreicht.
Wir als Senioren-Union nehmen uns seit Jahren der gesundheitlichen Versorgung im ländlichen Raum an. Wir haben sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Versorgung Wege aufgezeigt, wie besonders unsere Dörfer als liebenswerter Lebensraum erhalten werden können.
Bei der stationären Behandlung sollten wir überlegen, kleine Krankenhäuser auf dem Lande durch integrative Aufgaben zu stärken. Eine Möglichkeit wäre z.B. Stationen, die von Schließung bedroht sind, zu einer Art „Krankenmotel“ umzufunktionieren. Dorthin könnten Patienten nach einer Operation verlegt werden, bis sie nach Hause entlassen werden können. Auf einer solchen Station sollten die Patienten so auf den normalen Alltag wieder vorbereitet werden und ältere Patienten müssten dort auch geriatrisch fachärztlich versorgt werden können.“
V.i.S.d.P.: Ralf Glesius, Landesgeschäftsführer Senioren-Union, Rheinallee 1a-d, 55116 Mainz,